Jahreshauptversammlung des Hospizkreises Menden

Der Hospizkreis begrüßte Anfang März seine Mitglieder zur diesjährigen Jahreshauptversammlung im Bodelschwinghhaus.
Der Vorstand berichtete über die Aktivitäten des vergangenen Jahres.
Der Hospizkreis zählt 123 Mitglieder, wovon 25 aktiv tätig sind.
In den zahlreichen Telefonkontakten ging es um Beratung, Hilfestellung, Informationen zu Ordnungamtsbestattungen und um Anfragen zur Sterbebegleitung. Manchmal war schon das Telefongespräch eine große und für den Moment ausreichende Hilfe.
In ihrer letzten Lebensphase wurden 6 Männer und 5 Frauen zwischen 66 und 93 Jahren begleitet; 9 davon in ihrem häuslichen Umfeld, 2 in einem Pflegeheim.
Auch in 2022 vermittelte der Palliativmedizinische Konsiliar Dienst (Vernetzung von Ärzten, Pflegern und ambulanten Hospizdiensten) schwerkranke Menschen an den Hospizkreis.
Die jeden 2. Donnerstag im Monat stattfindende Abschiedsfeier für ansonsten anonym zu bestattende Menschen wurde neunmal unter kirchlicher Begleitung beider Konfessionen durchgeführt. 21 Verstorbene (13 Männer und 8 Frauen) zwischen 58 und 94 Jahren wurden in der Kapelle Am Limberg in einer würdevollen Atmosphäre verabschiedet. Diesen Dienst bietet der Hospizkreis seit 2005 an und er wurde bis zum letzten Jahr 271 Menschen gewährt.
Der monatlich stattfindende Trauertreff im Vincenz-Altenheim konnte im Januar und Februar 2022 aufgrund von Corona nicht angeboten werden, dreimal hatte sich kein Trauergast angemeldet, im Dezember ist der Trauertreff geschlossen, sodass in den übrigen Monaten 14 Gäste, darunter 11 Frauen und 3 Männer, begrüßt wurden. Des Weiteren fanden mit 5 Frauen und 1 Mann Einzelgespräche statt.
Von Anfang Mai bis Ende September bot der Hospizkreis auch in 2022 14-tägig freitags einen Info-Stand auf dem Wochenmarkt an. 11 Termine wurden wahrgenommen.
Terminhinweise und Berichte über Aktivitäten des Hospizkreises werden regelmäßig an die WP und den Hellweger Anzeiger weitergeleitet und erscheinen ebenfalls digital auf Lokalkompass.
Seit Beginn diesen Jahres findet der offene Montagstreff wieder regelmäßig statt und verspricht thematisch weiterhin viele interessante Angebote.
Im Verlauf des bestehenden Jahres ist die Auseinandersetzung mit dem Thema „Assistierter Suizid“ und eine Fortbildung dazu geplant. Ziel ist es, Leitlinien für den Verein zu erstellen.
Im weiteren Ablauf des Abends folgte der Bericht der Kassenprüfer. Die Anwesenden erteilten dem Kassierer und dem gesamten Vorstand Entlastung.
Die Versammlung endete mit dem Hinweis auf das geplante Sommerfest und thematischen Vorschlägen und Wünschen für das nächste Jahr.

 

Entspannung durch Klangmassage und Klangmeditation

Sabine Alberts (li.) schlägt eine Klangschale an, in der Petra Fischer steht.
(Foto: I. Düppe)
Sabine Alberts (li.) schlägt eine Klangschale an,
in der Petra Fischer steht. (Foto: I. Düppe)
Sabine Alberts, Entspannungstrainerin in der Methode Klangmassage und Klangmeditation präsentierte beim offenen Montagstreff des Hospizkreises Menden ihr reichhaltiges Repertoire an Klangschalen und einen Gong.
Zu Beginn der Veranstaltung verblüffte sie die Anwesenden mit einem Experiment: Sie rieb leicht mit einem Lederklöppel den Rand einer mit kaltem Wasser gefüllten Klangschale und durch die Schwingungen begann das Wasser zu sprudeln.
Klangschalen, die auf oder neben dem Körper sanft angeschlagen werden, erzeugen Schwingungen, die sich über die Körperflüssigkeiten ausbreiten. Deren Wahrnehmung kann Blockaden lösen, beruhigen und entspannen oder auch aktivieren. Der Klang einer Schale und dessen Wirkung ist individuell unterschiedlich und hängt auch von der persönlichen Stimmung ab.
Die Schwingungen der therapeutischen Klangschalen können u.a. auch beim Loslassen von Angst, Schmerz, Leid und Trauer helfen und somit beim Einsatz für pflegende Angehörige angebracht sein, um Entspannung zu erfahren und neue Kraft zu schöpfen.
Das Anspielen der Klangschalen und des Gongs führte bei den Anwesenden zu einem regen Austausch der individuellen Wahrnehmungen.

 

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht

Die Referenten: Engelbert Schulte (Mitte), Dorothee Martin (li.) und Uta Lahme (re.).
(Foto: I. Düppe)
Die Referenten: Engelbert Schulte (Mitte),
Dorothee Martin (li.) und Uta Lahme (re.).
(Foto: I. Düppe)
Zahlreiche Mitglieder des Hospizkreises Menden nahmen an einer Fortbildung zum Thema Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung teil.
Engelbert Schulte, Mitglied des Hospizkreises, informierte ausführlich darüber, was beim Erstellen einer Vollmacht und einer Patientenverfügung zu beachten ist. Unterstützt wurde er dabei von seinen Kolleginnen Uta Lahme und Dorothee Martin.
Grundlage dafür bildeten die Vorgorgemappe von C.H. Beck und die Unterlagen des Palliativmediziners Dr. Thöns vom Palliativwerk Witten, die beim Hospizkreis erworben werden können.
Durch zahlreiche Nachfragen und Anregungen entwickelte sich ein reger Austausch, dessen Erkenntnisse gerne in Gesprächen z.B. am Marktstand (von Mai bis Oktober) oder beim Trauertreff (jeden letzten Samstag im Monat) weitergegeben werden.

 

Altenheimorganisation und Personalschlüssel

Hendrik Luicke, Leiter des St. Vincenz-Altenheims und Uta Lahme, Hospizkreis 
(Foto: I. Düppe)
Hendrik Luicke, Leiter des St. Vincenz-Altenheims
und Uta Lahme, Hospizkreis (Foto: I. Düppe)
Der Hospizkreis Menden hatte den Leiter des St. Vincenz-Altenheims, Hendrik Luicke, zu einer Gesprächsrunde eingeladen, in der er sich am Beispiel des Vincenz-Altenheims mit der Struktur, Organisation und Personalausstattung von Senioreneinrichtungen beschäftigte.
Ihm als Heimleitung steht zur Führung seines Hauses die Fachbereichsleitung Altenhilfe und die Pflegedienstleitung zur Seite. Des Weiteren gibt es den sozialen Dienst für die Betreuungsleistung und den sog. „Hotelbetrieb“, in dem die Küche und die Wäscherei organisiert sind.
„Wir haben zu wenig Personal!“, ein Schlagwort, das immer wieder zu hören ist und in Bezug auf die Pflege medial verarbeitet wird. Mit dem Personal steht und fällt die Qualität einer Einrichtung. Es fehlen Fach- und Hilfskräfte; erschwerend kommt hinzu, dass die Fachkraftquote von mindestens 50 % eingehalten werden muss.
Die Kosten für das Pflegepersonal werden durch den Pflegegrad der Bewohner und den einrichtungsbezogenen Eigenanteil getragen. So bezahlt ein Bewohner mit Pflegegrad 2 im Vincenz-Altenheim ca. 2.700 Euro an die Einrichtung, bei höherem Pflegegrad steigt die Beteiligung der Pflegekasse an den Heimkosten. Etwa die Hälfte der Bewohner trägt diese Kosten selbst, die andere Hälfte erhält Zuschüsse von der Sozialhilfe.
Der Pflegegrad der Bewohner spielt nicht nur bei der Finanzierung der Kosten für das Pflegepersonal eine Rolle, sondern auch bei der Personalbemessung: Bei Pflegegrad 2 entfällt ein Mitarbeiter auf 4,7 Bewohner, bei Pflegegrad 4 auf 2,28 Bewohner.
Die Lücken in der Finanzierung, die durch den Tod der Bewohner entstehen, müssen immer neu berechnet werden, was Aufgabe der Heimleitung ist.
Da die Menschen immer älter und somit kränker werden, ist die Pflege eine gesellschaftliche Herausforderung, die laut Hendrik Luicke in den Seniorenheimen gemeistert werden kann durch den Führungsstil der Bereichsleitung, durch Mitarbeiter mit offenen Augen und Ohren und dadurch, dass im gegebenen Rahmen immer die besten Lösungen gesucht werden. Darauf zu achten, ist nicht zuletzt Aufgabe der Heimleitung.
Überlegenswert zur Verbesserung der Pflegesituation sind nach Herrn Luicke folgende Punkte: Muss der Realschulabschluss Voraussetzung für die Ausbildung sein? Kann nicht eine Teilausbildung , wie z.B. zum Pflegeassistenten, möglich sein? Auch sollte die Fachkraftquote (50 %) überdacht werden und die Entbürokratisierung der Pflege erfolgen.

 

 

 

Offener Montagstreff

Der offene Montagstreff des Hospizkreises findet jeweils am 1. Montag des Monats um 19.30 Uhr im Bodelschwinghhaus, Bodelschwinghstr. 4, statt.

 

Für das Jahr 2023 sind folgende Veranstaltungen geplant:

 

09.01.2023      Altenheimorganisation und Personalschlüssel
Referent: Hendrik Luicke, Leiter des St. Vincenz-Altenheims
(2. Montag im Monat)
   
06.02.2023      Klangenergie - loslassen von Angst, Schmerz, Leid und Traurigkeit
Referentin: Sabine Alberts
   
06.03.2023      Mitgliederversammlung
   
03.04.2023      Professioneller Umgang mit der Empathie - Empathie nutzt sich ab, Mitgefühl nicht
Referentin: Silvia Beckmann
   
08.05.2023      Trauer
Abschied nehmen und neu beginnen!
Referentin: Dr. phil. Hedwig Metschies
   
05.06.2023      Ethik
Beratung im Krankenhaus und in Altenheimen
Referentin: Anne Berens, kath. Krankenhaus-Seelsorgerin
   
03.07.2023      Sommerpause
   
07.08.2023      Sommerfest/Wanderung
   
04.09.2023      Hospizmitarbeiter berichten über ihre Arbeit
Referenten: Sterbebegleiter des Hospizkreises Menden
   
02.10.2023      Eigentum und Endlichkeit - unsere Werte im Spiegel unserer Sterblichkeit
Referent: Dr. phil. Alexander Zibis
   
06.11.2023      Jahrestrauerfeier
   
04.12.2023      Adventsfeier