Abschied nehmen und neu beginnen
Frau Dr. Metschies (Foto: I. Düppe)
Abschied nehmen kann vielfältig empfunden werden: Positiv, wenn z.B. ein schwieriges Treffen gut verlaufen ist, ambivalent, wenn man aus dem Berufsleben ausscheidet, worauf man sich gefreut hat, gleichzeitig aber feststellt, dass etwas fehlt. Und es gibt die belastenden Abschiede, die durch eine räumliche Distanz, die Trennung der Eltern oder den Tod des Partners/der Partnerin entstehen.
Die daraus resultierende Trauer wird oft in den Phasen: Nicht-Wahrhaben-Wollen, Aufbrechende Emotionen, Suchen und Sich-Trennen, Neuer Selbst- und Wertbezug durchlebt. Diese Phasen laufen nicht schrittweise ab, sie können auch wellenförmig sein und immer wieder neu aufbrechen. Der Zeitraum der Trauer ist sehr individuell.
Was jedoch ist hilfreich, um die Trauer hinter sich zu lassen und wieder neu anzufangen?
Hilfreich ist die persönliche Resilienz (Widerstandskraft), Akzeptanz der Situation, sich neue Ziele setzen, aktiv werden (Sport treiben, raus in die Natur), Verantwortung für sein Leben übernehmen, ein stabiles soziales Netz, Ausdauer zeigen.
Wichtig für die/den Trauernde/n ist zu erkennen, ob es ihr/ihm gerade gut geht, ob sie/ er sich gestresst fühlt oder in einem ganz tiefen Loch sitzt.
Wenn einem diese Phasen bewusst werden, dann kann man versuchen, etwas dagegen zu tun, wieder selbstbestimmt zu sein; dann geht es aufwärts.
In der regen Diskussion zur Thematik stellte sich heraus, dass es gesellschaftlich erstrebenswert ist zu erkennen, dass auch derjenige, der alleine lebt, eine selbständige Persönlichkeit ist.
10 Jahre Trauertreff
Ingrid Camatta (li.) und Manuela Gäbler(re.) bedanken sich bei Marion Kleine,
die den Trauertreff des Hospizkreises Menden seit 10 Jahren federführend leitet.
Unterstützt wird sie dabei von weiteren Hospizkreis-Mitgliedern.
(Foto: Ilona Düppe)
Jahreshauptversammlung des Hospizkreises Menden
Der Hospizkreis begrüßte Anfang März seine Mitglieder zur diesjährigen Jahreshauptversammlung im Bodelschwinghhaus.
Der Vorstand berichtete über die Aktivitäten des vergangenen Jahres.
Der Hospizkreis zählt 123 Mitglieder, wovon 25 aktiv tätig sind.
In den zahlreichen Telefonkontakten ging es um Beratung, Hilfestellung, Informationen zu
Ordnungamtsbestattungen und um Anfragen zur Sterbebegleitung. Manchmal war schon
das Telefongespräch eine große und für den Moment ausreichende Hilfe.
In ihrer letzten Lebensphase wurden 6 Männer und 5 Frauen zwischen 66 und 93 Jahren
begleitet; 9 davon in ihrem häuslichen Umfeld, 2 in einem Pflegeheim.
Auch in 2022 vermittelte der Palliativmedizinische Konsiliar Dienst (Vernetzung von
Ärzten, Pflegern und ambulanten Hospizdiensten) schwerkranke Menschen an den
Hospizkreis.
Die jeden 2. Donnerstag im Monat stattfindende Abschiedsfeier für ansonsten anonym zu
bestattende Menschen wurde neunmal unter kirchlicher Begleitung beider Konfessionen
durchgeführt. 21 Verstorbene (13 Männer und 8 Frauen) zwischen 58 und 94 Jahren
wurden in der Kapelle Am Limberg in einer würdevollen Atmosphäre verabschiedet.
Diesen Dienst bietet der Hospizkreis seit 2005 an und er wurde bis zum letzten Jahr 271
Menschen gewährt.
Der monatlich stattfindende Trauertreff im Vincenz-Altenheim konnte im Januar und
Februar 2022 aufgrund von Corona nicht angeboten werden, dreimal hatte sich kein
Trauergast angemeldet, im Dezember ist der Trauertreff geschlossen, sodass in den
übrigen Monaten 14 Gäste, darunter 11 Frauen und 3 Männer, begrüßt wurden. Des
Weiteren fanden mit 5 Frauen und 1 Mann Einzelgespräche statt.
Von Anfang Mai bis Ende September bot der Hospizkreis auch in 2022 14-tägig freitags
einen Info-Stand auf dem Wochenmarkt an. 11 Termine wurden wahrgenommen.
Terminhinweise und Berichte über Aktivitäten des Hospizkreises werden regelmäßig an
die WP und den Hellweger Anzeiger weitergeleitet und erscheinen ebenfalls digital auf
Lokalkompass.
Seit Beginn diesen Jahres findet der offene Montagstreff wieder regelmäßig statt und
verspricht thematisch weiterhin viele interessante Angebote.
Im Verlauf des bestehenden Jahres ist die Auseinandersetzung mit dem Thema
„Assistierter Suizid“ und eine Fortbildung dazu geplant. Ziel ist es, Leitlinien für den Verein
zu erstellen.
Im weiteren Ablauf des Abends folgte der Bericht der Kassenprüfer. Die Anwesenden
erteilten dem Kassierer und dem gesamten Vorstand Entlastung.
Die Versammlung endete mit dem Hinweis auf das geplante Sommerfest und
thematischen Vorschlägen und Wünschen für das nächste Jahr.
Entspannung durch Klangmassage und Klangmeditation
in der Petra Fischer steht. (Foto: I. Düppe)
Zu Beginn der Veranstaltung verblüffte sie die Anwesenden mit einem Experiment: Sie rieb leicht
mit einem Lederklöppel den Rand einer mit kaltem Wasser gefüllten Klangschale und durch die
Schwingungen begann das Wasser zu sprudeln.
Klangschalen, die auf oder neben dem Körper sanft angeschlagen werden, erzeugen
Schwingungen, die sich über die Körperflüssigkeiten ausbreiten. Deren Wahrnehmung kann
Blockaden lösen, beruhigen und entspannen oder auch aktivieren. Der Klang einer Schale und
dessen Wirkung ist individuell unterschiedlich und hängt auch von der persönlichen Stimmung ab.
Die Schwingungen der therapeutischen Klangschalen können u.a. auch beim Loslassen von
Angst, Schmerz, Leid und Trauer helfen und somit beim Einsatz für pflegende Angehörige
angebracht sein, um Entspannung zu erfahren und neue Kraft zu schöpfen.
Das Anspielen der Klangschalen und des Gongs führte bei den Anwesenden zu einem regen
Austausch der individuellen Wahrnehmungen.
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
Dorothee Martin (li.) und Uta Lahme (re.).
(Foto: I. Düppe)
Engelbert Schulte, Mitglied des Hospizkreises, informierte ausführlich darüber, was beim Erstellen
einer Vollmacht und einer Patientenverfügung zu beachten ist. Unterstützt wurde er dabei von
seinen Kolleginnen Uta Lahme und Dorothee Martin.
Grundlage dafür bildeten die Vorgorgemappe von C.H. Beck und die Unterlagen des
Palliativmediziners Dr. Thöns vom Palliativwerk Witten, die beim Hospizkreis erworben werden
können.
Durch zahlreiche Nachfragen und Anregungen entwickelte sich ein reger Austausch, dessen
Erkenntnisse gerne in Gesprächen z.B. am Marktstand (von Mai bis Oktober) oder beim
Trauertreff (jeden letzten Samstag im Monat) weitergegeben werden.
Offener Montagstreff
Der offene Montagstreff des Hospizkreises findet jeweils am 1. Montag des Monats um 19.30 Uhr im Bodelschwinghhaus, Bodelschwinghstr. 4, statt.
Für das Jahr 2023 sind folgende Veranstaltungen geplant:
09.01.2023 | Altenheimorganisation und Personalschlüssel Referent: Hendrik Luicke, Leiter des St. Vincenz-Altenheims (2. Montag im Monat) | |
06.02.2023 | Klangenergie - loslassen von Angst, Schmerz, Leid und Traurigkeit Referentin: Sabine Alberts | |
06.03.2023 | Mitgliederversammlung | |
03.04.2023 | Professioneller Umgang mit der Empathie - Empathie nutzt sich ab, Mitgefühl nicht Referentin: Silvia Beckmann | |
08.05.2023 | Trauer Abschied nehmen und neu beginnen! Referentin: Dr. phil. Hedwig Metschies | |
05.06.2023 | Ethik Beratung im Krankenhaus und in Altenheimen Referentin: Anne Berens, kath. Krankenhaus-Seelsorgerin | |
03.07.2023 | Sommerpause | |
07.08.2023 | Sommerfest/Wanderung | |
04.09.2023 | Hospizmitarbeiter berichten über ihre Arbeit Referenten: Sterbebegleiter des Hospizkreises Menden | |
02.10.2023 | Eigentum und Endlichkeit - unsere Werte im Spiegel unserer Sterblichkeit Referent: Dr. phil. Alexander Zibis | |
06.11.2023 | Jahrestrauerfeier | |
04.12.2023 | Adventsfeier |